Maschener Pflegeheim in Quarantäne: Ein Hilferuf

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Seevetal/Maschen. In einem Pflegeheim in Maschen ist das Corona Virus ausgebrochen. Das bestätigt die Heimleiterin gegenüber seevetal-aktuell.de. Insgesamt stehen 26 Bewohner und zehn Mitarbeiter unter Quarantäne. Die größte Sorge: Fehlende Schutzmaßnahmen.

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„All unseren Bewohnern geht es gut“, erklärt die Heimleiterin. Lediglich leichte Symptome wie erhöhte Temperatur konnten festgestellt werden. Trotzdem sorgt sich die Leiterin um Bewohner und Mitarbeiter. „Wir haben 50 Schutzmasken und Schutzanzüge vom Gesundheitsamt bekommen. Die Vorräte gehen spätestens morgen zu Ende“, sagt sie. An Nachschub heran zu kommen scheint ein Ding der Unmöglichkeit, Lieferzeiten von bis zu sechs Wochen wenig hilfreich. Hilfe von außen wäre jetzt eine Möglichkeit. „Wir brauchen dringend FFP 2 Schutzmasken“, sagt sie. 

„Es ist keine Aufgabe des Landkreises Harburg, Pflegeeinrichtungen mit Schutzmasken oder Anzügen zu versorgen”, erklärt Pressesprecherin Katja Bendig. Im Fall Maschen habe man auf eine Bedarfsmeldung des Pflegeheims reagiert. Die Heimleiterin bestätigt: „Wir wurden gefragt, wie viele Masken wir benötigen. Aber es langt einfach nicht”, erklärt sie. Eine weitere, zweite Bedarfsanfrage habe die Heimleiterin am Montag auf der Webseite des Landkreises gestellt: „Bis heute habe ich keine Rückmeldung erhalten.”

Täglich ist das Gesundheitsamt zu Besuch im Pflegeheim, steht im ständigen telefonischen Kontakt zur Einrichtung. Doch neben der Sorge um die Infektion hat Heimleiterin Petra Schulz (Name von der Redaktion geändert) auch Angst vor Sanktionen gegenüber Mitarbeitern und Familie. Diese dürfen nämlich nach ihrer Arbeit im Pflegeheim auf direktem Weg nach Hause fahren. „Besonders in einem kleinen Dorf ist das Gerede dann schnell groß. Und genau das können unsere Mitarbeiter und ihre Familien derzeit überhaupt nicht verkraften“, sagt Schulz. 

Was die Heimleiterin und ihre Mitarbeiter derzeit leisten ist kaum in Worte zu fassen. Die tägliche Betreuung der Mitarbeiter wird auch in der Quarantäne Zeit weiter großgeschrieben. Mit viel Routine, Improvisation und immer der Hoffnung, dass ganz schnell neue Schutzmasken und Schutzanzüge geliefert werden. 

Info: Zum Schutz der Mitarbeiter hat die Redaktion weder den Namen des Pflegeheims noch den Klarnamen der Heimleitung veröffentlicht. (tj)

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